Dieser kleine Workshop enthält ein paar Basisinformationen zum Thema „Die richtige Stimmung!“.
Auch, wenn es oft nicht so sehr den Anschein hat, sind gerade die Extremen Rock-Voices angewiesen auf eine fundierte Stimmbildungs-Technik.
Auch wenn es der Band oft nicht gefällt, repräsentiert der/die Sänger/in als Frontman/frau die Band in entscheidenem Maße und sollte deshalb eine besondere „Akzeptanz“ genießen.
Da sind wir schon beim Thema: Transponieren oder nicht! Brian Adams singt doch auch nicht 3 Töne tiefer! – Oder doch!? Tatsächlich ist das in der Regel so, daß für Live-Gigs sehr viel „getrickst“ wird, gerade bei den Großen Stars. Da wird ganz fieß gesampelt was das Zeug hält, da werden Chorsätze umgestellt, und auch ganz klar transponiert.
Die Rockmusik lebt von extremen Stimmen. Im Studio entsteht in „entspannter“ Atmosphäre für den Sänger ein optimales Umfeld um die Stimme extrem zur Entfaltung zu bringen. Da kann er/sie eine Passage viele Male wiederholen, wenn es nötig ist, kann den Song Satz für Satz einsingen, kann mit Effektgeräten rumprobieren und sich dabei viel Zeit nehmen.
Das geht live nicht mehr. Da gibt es nur jeweils einen Versuch, und der muß stimmen. Da geht es außerdem um mehr, um die Show, um Bewegung, Tanz, Theater, und das alles unter extremen Bedingungen. Die Hitze der Scheinwerfer, die möglicherweise schlechte Luft, ungewohnte Bühnen, ungewohntes Publikum, schlechte Akustik, allerlei technische Pannen… Vieles geht unerwartet schief und dann auch noch dieses Lampenfieber!
Verständlicherweise ist es daraufhin nicht gerade beruhigend als Sänger/in zu wissen, daß es jetzt auch noch darum geht ständig an den Grenzen der eigenen Stimme zu singen. Es muß ja auch unbedingt die Originaltonart sein!
In solchen Fällen werden Verspannungen und Fehler geradezu herausgefordert!
Viel besser ist es immer die Möglichkeit zu schaffen aus dem eigenen „Mittelfeld“ der Fähigkeiten heraus zu singen, nach „oben“ noch Spielraum zu haben. Dieser „Spielraum“ wird dann auch hörbar, da kann die Stimme noch spielen, kann sich noch bewegen. Wenn sie gleich an solche Grenzen kommt, klingt es auch sehr schnell gequetscht und gepreßt.
Keine Stimme klingt wie die andere, jede Stimme hat bestimmte Eigenarten, die es gilt zu fördern. Ein Sänger ist keine Maschine, da geht es auch um Persönliche Stimmungs-Schwankungen, die sich negativ oder positiv auf die Musik auswirken, und zwar schon im Ton-Ansatz. Ich darf mich als Sänger nicht ständig ärgern über bestimmte Dinge, ich muß mich gut fühlen können. Es heißt also solche Dinge zu bereinigen. An dieser Stelle sei ein Appell an die „Instrumentalisten“ gerichtet, sich ihrem Sänger oder ihrer Sängerin in dieser Hinsicht mehr cooperativ gegenüber zu verhalten. Es nützt nichts, wenn der Gitarrist zufrieden ist über seinen guten Sound, der Sänger aber nicht draufkommt, am Ende die Gitarre fehlerfrei gespielt hat, der Song aber insgesamt nicht rübergekommen ist.
Der Sänger/die Sängerin muß das Beste geben – das steht fest!
Bestimmte organische Grenzen lassen sich aber geschickt und schnell ausgleichen, z.B. durch herunterstimmen der Instrumente, und heben nicht nur die Stimmung der Sängers, sondern stellen die ganze Erscheinung der Band in ein besseres Licht. Dafür lohnt es sich schon gewisse Kompromisse einzugehen!
Ein Gemeinsames Einsingen vor dem Gig steigert das Zusammengehörigkeitsgefühl und lockert die Wartezeit etwas auf, lenkt vom Lampenfieber ab. Oder, wenn nicht soviel gemeinsame Chorsätze geplant sind tut es auch eine spontane „unplugged“ Session
Unabhängig von Gesangs-Übungen, Tonleiter-Skalen-Fingerübungen oder Paradiddle-Training läßt sich die Qualität des Auftrittes also erheblich verbessern, wenn einige allgemeine grundlegende Dinge im Vorfeld geklärt werden.
Rockmusik ist nicht nur musikalische Aufführung, sondern auch Show und Ausstrahlung, sie will die Zuhörer mitreißen und es soll der Funke überspringen. Eine gute Stimmung innerhalb der Band ist die Basis dafür, und die musikalische Qualität, gerade für den Sänger, kann davon nur profitieren!
Vielen Dank für Euer Interesse!
Bis bald
Roland Loy
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